Samstag 02.09.2017

Integration des Fremden? Trauma, Dissoziation und Migration

Vortrag 4

09.30 – 10.15 Uhr

Der Flüchtling in uns – über transgenerationale Weitergabe von Vertreibungs-und Fluchterfahrungen in der Mehrheitsgesellschaft

Prof. Dr. med. Luise Reddemann


Abstract:
Seit längerem scheint das genaue Erfassen der kollektiven und historischen Bedingungen der Lebensgeschichten unserer PatientInnen unabdingbar, nicht zuletzt, um sowohl freundliche – siehe Willkommenskultur – wie feindselige Tendenzen besser zu verstehen. Wir finden Menschen mit einer Flucht – oder Vertreibungsgeschichte bzw. zunehmend deren Kinder und sogar Enkel in jeder psychosomatischen Klinik und jeder psychotherapeutischen Praxis, aber jederzeit auch im privaten Umfeld. Wir brauchen nur zu fragen, wo die Eltern unserer Freunde und Personen der Öffentlichkeit herkommen. Was dies für die aktuelle Situation bedeutet, soll im Vortrag beleuchtet werden.

Kurzbiografie

Vortrag 5

10.15 – 10.45 Uhr

Integrationserfolge traumatisierter Menschen – Kann Integration trotz eines Traumas gelingen? Kann ein Trauma gar den Integrationswillen verstärken?

Mehrnousch Zaeri-Esfahani

Abstract: Anhand der Akkulturationstheorie von John W. Berry nähern wir uns dem Begriff "Integration". Die Referentin führt dabei durch die "Migrations- und Integrationsgeschichte" der Bundesrepublik Deutschland seit 1955 und verdeutlicht anhand realer Beispiele des Scheiterns und des Gelingens, wie der langjährige Integrationsprozess begleitet werden kann.

Vortrag 6

11.15 – 11.45 Uhr

Dissoziation bei Menschen aus anderen Kulturen

Dr. Visal Tumani

Abstract: folgt

Workshop Session C … 14.00 – 15.30 Uhr



Workshop 12

14.00 – 15.30 Uhr (1,5 Std.)
Session C

Dissoziation im interkulturellen psychotherapeutischen Arbeitsfeld – Möglichkeiten und Grenzen 

Dr. Visal Tumani

Abstract: folgt

Kurzbiografie

Workshop 13

14.00 – 15.30 Uhr (1,5 Std.)
Session C

-> Dieser Workshop ist leider ausgebucht!

Traumapädagogik

Thorsten Becker und Julia Bialek

Abstract: folgt

Workshop 14

14.00 – 15.30 Uhr (1,5 Std.)
Session C

Damit die Triade gelingt – professionelles Arbeiten mit Sprach- und Kulturmittlern

Sabine Rauch

Abstract:
Der Einsatz von Sprach- und Kulturmittler_innen in der Psychotherapie ermöglicht bzw. erleichtert nichtdeutschen Patient_innen die Inanspruchnahme entsprechender Angebote, erfordert dabei aber eine Reihe besonderer Vorkehrungen, die für einen erfolgreichen therapeutischen Prozess beachtet werden müssen, um möglichen Fehlerquellen vorzubeugen. U.a. ist die die Passung zwischen Dolmetscher_in und Klient_in in Bezug auf Sprache, genaue Herkunft sowie weitere soziodemographische Merkmale von zentraler Bedeutung. Insgesamt ist der/die Therapeut_in in der verantwortungsvollen Position, das transkulturelle Setting der Therapie und die kommunikativen Herausforderungen zu gestalten und zu steuern.

Wie dies gelingen kann und welche Voraussetzungen dafür nötig sind, soll in diesem Workshop erarbeitet und diskutiert werden.

Kurzbiografie

Workshop 15

14.00 – 15.30 Uhr (1,5 Std.)
Session C

-> Dieser Workshop ist leider ausgebucht!

Psychohygiene und Selbstregulation mit Zapchen Somatics

Annamaria Ladik

Abstract: Zapchen Somatics ist ein körpernaher Ansatz, der auf den Erkenntnissen der westlichen Psychotherapie, Physiologie und der tibetischen Geistesschulungs- und Heiltradition basiert. Die Methode lehrt, uns dem Allen zugrunde liegenden Wohlbefinden zu nähern und dieses zunehmend zu verkörpern. Die Methode geht über die Embodiment Methoden hinaus, sie unterstützt unsere Entwicklung, unseren Prozess von "Embodying Well-Being" auf der körperlichen und psychischen Ebene sowie auf der Ebene der Bewusstheit. Die Methode wurde von Dr. Julie Henderson USA entwickelt.
In diesem Seminar werden Übungen vermittelt, die direkt unseren Körper ansprechen und diesen unmittelbar zur Selbstregulation einladen. Die Übungen sind sowohl für uns selbst als auch für unsere Patienten/innen wohltuend. Sie vermittelt Achtsamkeit, Wertschätzung, Freundlichkeit und Mitgefühl. Sie lehren auf eine leichte und humorvolle Art, wie wir unseren Körper zur Unterstützung von Wohlbefinden einladen können. Viele der Übungen haben sich in der Stabilisierungsphase einer traumazentrierten Psychotherapie als wirksame Unterstützung von Selbstannahme, Affektregulation, als Stressreduktion und Dissoziationstop sowie zum Erleben von Selbstwirksamkeit bewährt. Herzlich Willkommen! 

Workshop 16

14.00 – 15.30 Uhr (1,5 Std.)
Session C

– Dieser Workshop entfällt leider –

Die Trinität gesellschaftlicher Teilungsprozesse

Martina Rudolph & Stella Sadowsky

Abstract: Unsere Gesellschaft steht aktuell unter starken Spannungen. Unter anderem wirkt sich der starke Zustrom an geflüchteten, asylsuchenden Menschen destabilisierend auf die gesamte Gesellschaft aus und aktiviert zwischen den unterschiedlichen Personengruppen teils destruktive Dynamiken. Es besteht dennoch – für alle Beteiligten – auch Potential zu konstruktiver Entwicklung und Integration des/der "Fremden".

Die Theorie der Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit (TSDP) von E.R.S. Nijenhuis, O. van der Hart und K. Steele beinhaltet wichtige und hilfreiche Grundlagen, um zu einem besseren Verständnis der und Umgang mit den divergierenden Strebungen innerhalb einer Persönlichkeit zu finden. Dies lässt sich auf die gesamtgesellschaftliche Situation übertragen.

In diesem Sinne sollen zunächst im interaktiven Rollenspiel aktuelle gesellschaftliche, voneinander getrennte und konflikthafte Positionen nachgestellt und veranschaulicht werden. Dabei sollen verschiedene Perspektiven zum Tragen kommen. Darauf aufbauend werden anhand der Erfahrungen mit hochdissoziativen PatientInnen wesentliche Faktoren zur Verbesserung der Gesamtsituation herausgearbeitet und deren mögliche Umsetzung im gesamtgesellschaftlichen Kontext diskutiert.

Als Bezugsliteratur dient hierbei Kapitel 20 aus "The Trinity of Trauma" (2015) von Ellert Nijenhuis, deutsche Übersetzung "Die Trauma-Trinität" (2016) mit Überschrift, "Die Trauma-Trinität in den Überlebenden, den Tätern, den Familien, der Psychiatrie und der Gesellschaft" (S. 583-623).

Kurzbiografien

 

Workshop 17

14.00 – 15.30 Uhr (1,5 Std.)
Session C

Interkulturell kompetent – aber wie?

Mehrnousch Zaeri-Esfahani

Abstract: Dem in Mitteleuropa üblichen Kulturmodell "Individualismus" steht das in den überwiegend meisten Ländern der Welt praktizierte Modell "Kollektivismus" gegenüber. Die beiden Modelle führen zu zwei sehr unterschiedlichen Erziehungsstilen, die Auswirkungen auf Logik, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung, Kategorisierung und Erklärung von Ereignissen haben. Wir beschäftigen uns mit der Frage, welche Auswirkung die kollektivistische Erziehung auf die Behandlungssituation hat.
Für das ausführliche Programm können Sie zu diesem Programmpunkt auf meine Homepage verweisen: www.zaeri-autorin.de